Es läuft und läuft und läuft. So darf man wohl die aktuelle weltwirtschaftliche Entwicklung beschreiben. Sämtliche Stimmungsindikatoren verbesserten sich zuletzt von ihren ohnehin schon hohen Niveaus aus, sei es das Verbrauchervertrauen in den USA, der Einkaufsmanagerindex in China, die Unternehmerlaune in Euroland oder das ifo Geschäftsklima in Deutschland. Und auch die Unternehmen vermelden in der aktuellen Quartalsberichtssaison gute Geschäfte bei steigenden Umsätzen und höheren Gewinnen.
Wie passt das zusammen mit der hohen politischen Unsicherheit, die in unseren Prognosen wie auch in den Ausblicken vieler anderer Volkswirte thematisiert wird? Der konjunkturelle Aufschwung ist offenbar so stark, dass ihm die politischen Risiken zurzeit wenig anhaben können. Daran hat die nach wie vor unterstützend wirkende expansive Geldpolitik einen gewichtigen Anteil. Parallel dazu scheinen die Finanzmärkte davon auszugehen, dass sich die meisten politischen Risiken eben nicht oder allenfalls in der langen Frist materialisieren werden. Die Annahme lautet, dass die anstehenden Wahlen in den Niederlanden und in Frankreich nicht zu Regierungskonstellationen führen werden, die Austritte von Ländern aus der Europäischen Währungsunion zur Folge haben. Und in den USA wird letztlich im Kongress längst nicht so heiß gegessen, wie es zuvor vom neuen Präsidenten auf Twitter gekocht wurde.
Dabei kann von einer ungesunden Euphorie an den Aktienmärkten gegenwärtig nicht die Rede sein. Die wirtschaftlichen Aussichten sind einfach gut, es gibt noch keine Zinsängste, und diese Kombination kann die Märkte auch in den kommenden Monaten weiter tragen. Natürlich geht eine solche positive Phase nicht ewig. Wir beobachten besonders das mögliche Enttäuschungspotenzial in den USA, das sich angesichts der hohen Erwartungen an Konjunkturprogramme der Regierung Trump aufgebaut hat, und natürlich die Wahlkämpfe in den Niederlanden und in Frankreich.
Auch die Zinsentwicklung bietet Störpotenzial. In der zweiten Jahreshälfte 2017 wird die Europäische Zentralbank ihren Ausstiegsplan aus dem Wertpapierkaufprogramm langsam konkretisieren. Im Jahr 2018 wird die EZB wohl die Käufe sukzessive zurückfahren. An den Rentenmärkten ziehen die Renditen langsam an. Die amerikanische Notenbank schreitet auf ihrer Zinserhöhungstreppe voran. Damit verfinstert sich das monetäre Umfeld nicht gleich, aber die Normalisierung der Geldpolitik schreitet allmählich voran. Das dürfte die Aktienmärkte dann ein wenig einbremsen. Die Risiken sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Aktien auch in diesem Umfeld weiterhin einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass langfristig Renditen oberhalb der Inflationsrate erwirtschaftet werden können.
(Quelle: DekaBank, März 2017)
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