Der Deutsche Aktienindex DAX spielt mit dem Gedanken, ein neues Allzeithoch zu schreiben. Noch ziert er sich, aber lange wird es wohl nicht mehr gehen. Die Märkte scheinen derzeit beseelt vom makroökonomischen Umfeld zu sein: Die Weltkonjunktur expandiert, die Unternehmer sind glänzender Laune, das monetäre Umfeld bleibt unterstützend, wobei dank der überwundenen Deflationsgefahren nun wieder konstruktive Perspektiven auf eine ganz allmähliche Normalisierung der Geldpolitik bestehen. Die vielfältigen Risiken, so präsent sie medial auch sein mögen und so gravierend ihre Auswirkungen auch werden könnten, sie spielen sich aktuell nur im Hinterkopf der Märkte ab.
Seitens der politischen Risiken steht die Präsidentschaftswahl in Frankreich vor der Tür, wo gleich zwei aussichtsreiche Kandidaten zur Abstimmung stehen, die dem Austritt aus dem Euro das Wort reden. Freilich haben die Ausgänge der Wahlen in den Niederlanden und im Saarland gezeigt, dass die Euro-Skepsis kein Selbstläufer für nicht etablierte Parteien ist. Mit Blick auf die aktuellen Umfragen in Frankreich könnte Marine Le Pen vom rechtsnationalistischen Front National zwar in die Stichwahl kommen, würde dann aber im finalen Rennen um die französische Präsidentschaft unterliegen.
Auch gegenüber dem US-Präsidenten Trump werden die Märkte in vielerlei Hinsicht moderater. Denn die Durchsetzung von Einwanderungsbeschränkungen, der Abschaffung von Obamacare, der Einführung von Strafzöllen oder einer Importsteuer sowie einer großen Steuerreform geht nicht so rasch wie von der US-Regierung gewünscht – wenn sie denn überhaupt gelingt.
Vor diesem Hintergrund mögen sich die Märkte der tatsächlichen konjunkturellen Entwicklung zuwenden: Hier haben die Stimmungsindikatoren bis zuletzt sehr hohe Werte erreicht. Damit signalisieren sie, dass sich global das Wachstum fortsetzen wird. Zwar hinken die harten realwirtschaftlichen Produktionsdaten der Stimmung hinterher, was aber die Unaufgeregtheit noch deutlicher unterstreicht. Moderates Wachstum mit sinkender Arbeitslosigkeit – das ist eine gute Basis für ordentliche Gewinnperspektiven bei den Unternehmen. Also können sich die Aktiennotierungen an den Börsen in den kommenden Monaten noch weiter erhöhen.
An den Rentenmärkten bleibt es bei der Perspektive ganz allmählich steigender Renditen. Die amerikanische Notenbank Fed setzt die Normalisierung ihrer Geldpolitik mit wenigen Zinserhöhungen pro Kalenderjahr fort. Die Europäische Zentralbank wird trotz gestiegener Inflationsraten erst gegen Ende 2018 ihr Wertpapierkaufprogramm beenden, bevor Zinsanhebungen auf der Agenda stehen. So ist der Plan für die Märkte, solange die Risiken (nur) im Hinterkopf ihr Unwesen treiben.
(Quelle: DekaBank, April 2017)
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