Vor einem halben Jahrhundert erfand der Schotte John Sheperd-Barron den Geldautomaten. Sheperd-Barron, selbst Manager einer Firma, die auch Banknoten druckte, hatte die Idee für einen Automaten, der Schecks prüfen und entwerten konnte und im Gegenzug Bargeld ausspuckte. Die Idee kam ihm angeblich in der Badewanne.
Als er seine Vision der Großbank Barclays vorstellte, griff diese sofort zu. 1967 nahm Barclays dann schließlich den ersten Geldautomaten im Londoner Vorstadtbezirk Enfield in Betrieb. Schon 1 Jahr später wurde der erste Automat in Deutschland in der Kreissparkasse in Tübingen aufgestellt. Nur 1.000 ausgewählte Kunden durften ihn benutzen, brauchten dafür allerdings deutlich mehr Ausrüstung als heute notwendig ist: einen Spezialschlüssel für den Tresor, eine Identifikationskarte aus Plastik und Auszahlungsbelege in Form von Lochkarten.
Ab diesem Zeitpunkt war der Siegeszug des Geldautomaten nicht mehr aufzuhalten. Heute gibt es rund drei Millionen Geldautomaten auf der ganzen Welt. In Deutschland werden jährlich ca. 3 Milliarden Euro aus etwa 58.000 Geldautomaten abgehoben. Die meisten Automaten in Deutschland gehören den Sparkassen – 24.000 Stück, verteilt in der ganzen Republik.
Mittlerweile können Geldautomaten viel mehr als nur Bargeld auszahlen: die persönliche Geheimzahl ändern (PIN), das Prepaid-Handy laden, Geld auf die Chipkarte buchen oder Bargeld einzahlen – der Geldautomat ist längst ein Allround-Talent geworden.
In der Zukunft sollen die Geldautomaten noch mehr Aufgaben übernehmen. Dabei verfolgen die Entwickler vor allem drei Ziele: mehr Funktionen, personalisierter Service und zunehmende Vernetzung mit mobilen Geräten. Auf die Entwicklung in den nächsten 50 Jahren können wir gespannt sein!