„Wenn wir heute unsere Bilanz des Jahres 2012 der Öffentlichkeit präsentieren, dann berichten wir über ein grundsätzlich unspektakuläres Geschäftsjahr“. Mit diesen Worten begrüßt Heinz Danner, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, die Gäste der jährlichen Bilanzpressekonferenz. „Auch 2012 sind wir wieder ganz kontinuierlich gewachsen. Stückchen für Stückchen erarbeiten wir uns unsere Marktanteile und kommen dabei gut voran. Mit unserem Ergebnis sind wir sehr zufrieden.“ Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich recht durchmischt gezeigt. Die Weltwirtschaft kühlte sich etwas ab und der Euro hatte immer noch mit der Finanzkrise zu kämpfen. Die Europäische Zentralbank war mit einer anhaltenden Niedrigzinspolitik bestrebt, die Märkte zu stabilisieren und die Staatsschuldenkrise in den Griff zu bekommen. „In der Folge ist ein paradiesisches Zinsniveau für Häuslebauer und Unternehmen entstanden.“ erläutert Danner. „Viele Sparkassenkunden haben sich diese Chance nicht entgehen lassen und haben kräftig investiert.“ Das Geschäftsjahr 2012 war deshalb eindeutig vom Kreditgeschäft geprägt. Mit 473 Mio. € neuen Krediten hat die Sparkasse ein gewaltiges Volumen in den lokalen Wirtschaftskreislauf gepumpt und so deutlich gemacht, dass sie ihre Aufgabe als lokaler Wirtschaftsmotor sehr ernst nimmt.
Die hohe Kreditnachfrage hat sich auch eindeutig in der Bilanz zum 31.12.2012 niedergeschlagen. Die Bilanzsumme der Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau stieg – getrieben durch die höheren Kreditbestände – um 4,3 % auf 3,79 Mrd. an. €. Sukzessive hat sich die Bilanzsumme der Sparkasse in den vergangenen Jahren erhöht. In dieser Kontinuität zeigt sich, dass sich die Bürger vor Ort und die heimische Wirtschaft auf die Sparkasse als stabilen und verlässlichen Partner auf Dauer verlassen können. Noch vor kurzem haben Geschäftsbanken Eigenkapitalrenditen von 25 % ausgerufen. Im internationalen Investmentbanking können solche Renditen erzielt werden, lokalen Sparkassen bliebe jedoch aufgrund ihres konventionellen Geschäftsmodells diese lukrativen Geschäftschancen versperrt, so der weit verbreitete Tenor Mit etwas Genugtuung lässt sich heute jedoch feststellen, dass sich das grundsolide, auf die Region ausgerichtete Geschäftsmodell der Sparkasse als Erfolgsmodell erwiesen hat. Die Sparkasse wächst beständig ohne geschäftspolitische Abenteuer. Diejenigen jedoch, die den Verblendungen erlegen waren, haben ihr Lehrgeld bezahlt und mussten teilweise mit gewaltigen Beträgen vom Staat gerettet werden.
Mit einem Volumen von 3,02 Mrd. € haben die Einlagen der Sparkassenkunden erstmals die besondere Schwelle von drei Milliarden Euro überschritten. Die Einlagen stiegen um 104 Mio. € bzw. um 4,7 %. Die Entwicklung fiel doppelt so stark wie im Vorjahr aus. Geldanlagen bei der Sparkasse liegen im Trend. Passende Angebote für jeden Bedarf, eine marktgerechte Verzinsung und die verlässliche Sicherheit der Sparkasse finden das Gefallen vieler Kunden. Äußerst differenziert verlief die Entwicklung der einzelnen Einlagenarten. Erneut besonders gefragt waren die täglich fälligen Einlagen auf Giro- und Tageszinskonten. Mehr als 250 Mio. € flossen neu in diese Anlageformen, begründet durch das niedrige Zinsniveau und eine noch latent vorhandene Unsicherheit an den Finanzmärkten. Die Spareinlagen haben genau ihren Vorjahresbestand gehalten, einen deutlichen Rückgang mussten jedoch Termineinlagen hinnehmen. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus erschienen diese den Kunden nicht mehr attraktiv, so dass sie sich statt dessen Liquiditätspolster im Bereich der Tageszinskonten geschaffen haben. Die Vermögenswerte der Kunden, die bei der Sparkasse oder einem ihrer Verbundpartner angelegt wurden, stiegen um 4,4 % auf 4,22 Mrd. €.
Einen regelrechten Kreditboom hat die Sparkasse im 2012 erlebt. Angeheizt durch das günstige Zinsniveau zog die Kreditnachfrage deutlich an. 473,5 Mio. € neue Kredite und Darlehen wurden ausgereicht. Das sind 11,6 % mehr als im Vorjahr. Der Kreditbestand in der Bilanz hat aufgrund der vielen neuen Kredite um 5,4 % auf 2,67 Mrd. € zugelegt. Ganz besonders hat sich die Sparkasse auch bei der Vermittlung von zinsgünstigen Förderkrediten engagiert. Der Bestand der Förderkredite wuchs in 2012 um 8,3 % auf 211 Mio. €. Im besonderen Fokus der Sparkasse stehen Immobilienfinanzierungen. Gerade die Schaffung von eigenem Wohnraum unterstützt die Sparkasse gerne mit einem optimalen Finanzierungsmix aus Sparkassendarlehen, Förderkrediten und Bausparfinanzierungen. Die Wohnungsbaukredite der Sparkasse haben um 8,1 % auf 1.386,9 Mio. € zugenommen. In der aktuellen Zinssituation achtet die Sparkasse in ihrer Kreditberatung besonders darauf, dass alle Kunden auch einen deutlichen Zinsanstieg verkraften können. Nur so ist gewährleistet, dass der Traum vom eigenen Haus bei einem wieder „normalen“ Zinsniveau nicht von heute auf morgen platzt.
Die Sparkasse als öffentlich-rechtliches Institut ist traditioneller Partner der Kommunen. Die kommunale Entwicklung vor Ort, z.B. die Innenstadt- bzw. Ortskernsanierung unterstützt die Sparkasse derzeit mit Sonderkreditprogrammen in Aschaffenburg, Alzenau und Großostheim. Die zinsverbilligten Sparkassen- und KfW-Finanzierungen werden mit einem Zuschuss für Energieberatungen in Höhe von 250,- € kombiniert.
Äußerst erfolgreich hat sich für die Sparkasse das Immobiliengeschäft im Jahr 2012 entwickelt. Mit 285 Immobilienvermittlungen wurde ein absoluter Rekordwert erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Vermittlungserfolg um sage und schreibe 61,9 % an.
Vor über 10 Jahren wurde die private staatlich geförderte Altersvorsorge, die sogenannte Riesterrente eingeführt. Dass die private Vorsorge die staatliche Rente im Ruhestand ergänzen muss, ist bei vielen Bundesbürgern zwischenzeitlich fest verankert. Trotzdem flaut das Interesse nach geförderten Altersvorsorgeverträgen deutschlandweit etwas ab. Bei der Sparkasse ist es etwas anders. Mit einem Anstieg von 3,9 % auf 18.081 Verträge registriert sie eine ungebrochene Nachfrage. Grundlage des Wachstums stellt die qualifizierte Altersvorsorgeberatung der Sparkasse dar. Sie sieht es als Verpflichtung an, Sparkassenkunden über die hohen Förderbeträge zu informieren.
Das umfassende Service- und Beratungsangebot der Sparkasse gefällt den Kunden. Das Wachstum der Privatgirokonten, also der privaten finanziellen Drehscheibe, belegt dies. 116.578 Privatgirokonten führt die Sparkasse zwischenzeitlich. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Anzahl um 2,6 % zugenommen. Das Volumen der vermittelten Bausparverträge hat nur geringfügig um 1,5 % auf 161,8 Mio. € zugelegt. Die Vermittlungserfolge im Lebensversicherungsgeschäft sind etwas geringer ausgefallen. Mit knapp 41 Mio. € vermittelter Beitragssumme war ein Minus von 3,9 % zu verzeichnen. Sehr erfolgreich verlief jedoch das Wertpapiergeschäft. Neue Wertpapiere wurden von Sparkassenkunden im Volumen von 426,5 Mio. € gekauft, das waren fast 21 % mehr als im Vorjahr. Auch die Sparkassen-Kreditkarten gehörten zu den Rennern. Um 7,3 % zogen die vermittelten Kreditkarten auf 29.161 Stück an.
Besonders stolz ist die Sparkasse auf zwei im Jahr 2012 erhaltene Auszeichnungen. Zum dritten Mal in Folge hat die Sparkasse sich als Sieger im Bankentest Aschaffenburg durchgesetzt. Die herausragende Beratung im Privatkundengeschäft der Sparkasse hat den Ausschlag hierzu gegeben. Von der Stadt Aschaffenburg wurde die Sparkasse mit dem Agenda-21-Preis ausgezeichnet. Mit diesem Preis wurde die nachhaltige Geschäftspolitik der Sparkasse vom Agenda-Preiskomitee gewürdigt.
Die Sparkasse ist nah bei ihren Kunden. Diese Nähe ist vielfältig interpretierbar. Die Sparkasse ist mitten drin im Leben ihrer Kunden. Die Sparkassenberater stehen direkt vor Ort für alle kleine und große Fragen rund um´s Geld zur Verfügung. Sparkassenkunden sind nicht auf anonyme Call-Center angewiesen. 60 Geschäftsstellen in Stadt und Landkreis sind die Aushängeschilder der Sparkasse. Besonders wichtig ist es der Sparkasse, dieses engmaschige Geschäftsstellennetz permanent up to date zu halten. 1,4 Mio. € hat die Sparkasse deshalb im Jahr 2012 in die Modernisierung ihrer Geschäftsstellen gesteckt.
Die kundenfreundlichen Öffnungszeiten, an Donnerstagen sogar bis 19.00 Uhr, ergänzt die Sparkasse um sehr moderne Online-Banking-Anwendungen und Mobile-Banking-Apps. Über 50.000 Kunden nutzen bereits diese bequemen Zugangswege zur Sparkasse. Die vollkommen neu gestaltete Homepage der Sparkasse wird stark frequentiert. Im Schnitt verzeichnet die Sparkassenseite 275.000 Zugriffe pro Monat.
Der Trend zur Digitalisierung hat schon längst den Zahlungsverkehr erreicht. Die Sparkasse forciert moderne Entwicklungen im Zahlungsverkehr und stellt sich bewusst an die Spitze von Innovationen. Ganz neu hat die Sparkasse im Jahr 2012 das kontaktlose Bezahlen mit der SparkassenCard unter dem Namen girogo eingeführt. Die erste Anwendung wurde in der Privaten Wirtschafts- und Realschule Krauß installiert. Dort bezahlen die Schüler in der Mensa nun bargeld- und kontaktlos mit ihrer Karte.
Die Leistungen für die Sparkassenkunden in der Region erbringen 872 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Region. 64 jungen Menschen ermöglicht die Sparkasse durch eine fundierte Ausbildung eine solide Grundlage für die berufliche Zukunft.
Die Sparkasse übernimmt soziale Verantwortung für die Gesellschaft in der Region. Ausdruck verleiht sie dieser Verantwortung durch eine rege Spenden- und Sponsoringtätigkeit. Im Jahr 2012 sind insgesamt 716.000,- € ausgeschüttet worden, davon als Spenden 501.000,- € und als Sponsoringleistungen noch einmal 215.000,- €.
Das Geschäftsjahr 2012 ist unter dem Strich für die Sparkasse recht erfolgreich verlaufen. Der Jahresüberschuss ist auf 9,2 Mio. € angestiegen. Die Steuerzahlungen haben sich leicht auf 11,6 Mio. € reduziert. Das Verhältnis von Aufwendungen zum Ertrag, die sogenannte Cost-Income-Ratio, zog leicht auf 59,6 % an. Die Eigenkapitalrendite lag mit 11,0 % auf Vorjahreshöhe.
Die europäischen und internationalen Bankenaufseher schrauben die Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung von Kreditinstituten weiter nach oben. Der Bankensektor soll stabilisiert und krisensicher gemacht werden. Die Sparkasse stärkt in diesem Jahr deshalb ihr Eigenkapital um insgesamt 59,2 Mio. €. Neben dem Jahresüberschuss in Höhe von 9,2 Mio. € wandelt die Sparkasse 50 Mio. € stille Reserven in hartes Kernkapital um. Die Sparkasse stellt so sicher, dass sie trotz der verschärften Eigenkapitalanforderungen auch in der Zukunft den Wachstumsmotor Kreditgewährung schnurren lassen kann.
„Mit dem Ergebnis des Jahres 2012 sind wir sehr zufrieden. Die Niedrigzinspolitik der EZB stellt uns zwar vor anspruchsvolle Herausforderungen, diesen haben wir uns aber erfolgreich gestellt und einen ordentlichen Jahresüberschuss erwirtschaftet. Noch viel wichtiger als der wirtschaftliche Erfolg ist uns aber die Zufriedenheit unserer Kunden. Dass wir als wiederholter Sieger des Bankentest in Aschaffenburg hervorgegangen sind erfüllt uns deshalb mit Stolz. Dieser Erfolg ist aber auch unser Antrieb, uns weiterhin mit voller Kraft für unsere Kunden einzusetzen.“ Mit diesen Worten schließt Heinz Danner, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse die Bilanzpressekonferenz.