Der Deutsche Aktienindex DAX schlägt sich mit Blick auf die derzeitigen Widrigkeiten durchaus wacker, während die zehnjährige Bundrendite mehr oder weniger erfolgreich mit der Nulllinie kämpft. Einmal mehr stellt sich die Frage, wer hier Recht hat, der Aktien- oder der Rentenmarkt. Über mehr als ein Jahr hinweg wurden bis zuletzt die meisten Konjunkturprognosen nach unten revidiert, ebenso wie die Analystenschätzungen für Unternehmensgewinne. Die Stimmungsindikatoren gaben spürbar nach und die lange Liste politischer Risiken will partout nicht kürzer werden. Die frischen, ziemlich gemischt ausgefallenen Informationen der vergangenen vier Wochen lassen beide Interpretationen zu: Die globale Rezession kommt (Renten) – oder der Aufschwung hält trotz gelegentlicher Störfeuer (Aktien).
Scheinbarer Widerspruch zwischen den großen Marktsegmenten lässt sich auflösen
Es gibt einen dominierenden Faktor, der am Ende sowohl den Aktien- als auch den Rentenmärkten Recht gibt: Die Inflation. Genauer gesagt, die fehlende Inflation bzw. die in der jüngeren Vergangenheit immer wieder nach unten genommenen Inflationserwartungen. Diese haben in diesem Jahr zu einer deutlich defensiveren Haltung der Notenbanken geführt. Mithin wurden Zinserhöhungserwartungen reduziert, was berechtigterweise und gleichermaßen Anleiherenditen fallen und Aktienkurse steigen ließ.
Inflationsraten werden sich weiterhin nur behäbig nach oben entwickeln
Von nennenswerten Inflationsimpulsen fehlt jede Spur. Und dies, obwohl in vielen Industrieländern, allen voran den USA und Deutschland, die Arbeitsmärkte schon ziemlich leergefegt sind. Offenkundig ist die Phillips-Kurve mit dem Zusammenhang aus sinkenden Arbeitslosenquoten und steigenden Lohnabschlüssen / Inflationsraten derzeit sehr flach und daher nicht wirksam. Daran wird sich nach Einschätzung der Deka-Volkswirte in den nächsten Quartalen kaum etwas ändern. Sie rechnen damit, dass das Kapitalmarktumfeld mit sehr niedrigen Bundrenditen und hohen Aktienkursen grundsätzlich erhalten bleibt.
Kein stabiles Gleichgewicht im Sinne von schwankungsarmen Märkten
An den Aktienmärkten ist eine Korrektur im Gange, die nicht zuletzt durch die erhöhten US-Zölle gegenüber China ausgelöst wurde. Vor dem Hintergrund des Deka-Basisszenarios eines moderaten, aber stabilen globalen Wachstums, bleibt es am Ende dabei, dass Aktienanlagen und Anleihen mit geringer Bonität unter Renditegesichtspunkten attraktiver sind als sichere Zinsanlagen. Die besseren Anlagechancen hat man daher mit Anlageentscheidungen, die dem harzigen Inflationsausblick mit der Übernahme von etwas höheren Risiken im Portfolio der Nullzinswelt entschlossen und fortlaufend die Stirn bieten.
(Quelle: Deka Bank, Mai 2019)
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